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Der weltbeste Software-Drummer Wozu brauche ich ein Schlagzeug-Programm, ich habe doch schon einen Sequenzer mit Drum-Editor!? Diese oder ähnliche Fragen tauchen auf, wenn man mit einem Spezial-Programm für Schlaginstrumente konfrontiert wird. Was also unterscheidet nun Drumatix von anderen Drum-Editoren? Zur Untersuchung dieser Fragen sollen die Möglichkeiten von Drumatix kurz aufgelistet werden. Drumatix verwaltet 64 Schlaginstrumente, die 64 verschiedene Pattern spielen können. Sie können dabei jedem Instrument eines von 128 Icons, einen Namen, die Keynummer, den MIDI-Kanal, 12 Velocity-Stufen, sowie eine Tonlänge zuordnen. Eine Zuordnung für den General-MIDI-Standard ist im Lieferumfang enthalten. Die 64 Pattern lassen sich zu 8 Songs zusammenfügen, die ihrerseits 64 Songpositionen beinhalten können. In den Song lassen sich auf zwei Verschachtelungs-Ebenen Schleifen (Loops) definieren, die einzelne Songteile bis zu 99 mal wiederholen können. Die Auflösung pro Pattern läßt sich zwischen 4 PPQ (Pulse Per Quarter Note) und 96 PPQ einstellen. Ein Swing- Faktor pro Pattern, der wahlweise auf Achtel- oder Sechzehntel- Noten wirkt, zeigt die wesentlich feinere interne Auflösung. Das alles klingt noch nicht besonders spektakulär, sondern ist das, was man von einer Software-Drummachine erwarten würde. Nun also zu den Dingen die Drumatix grundsätzlich von Drum-Editoren und Sequenzern unterscheidet: In Drumatix ist jedes Pattern nicht nur durch seinen Rhythmus, sein Tempo etc. bestimmt, sondern es läßt sich auch noch eine Velocity- Map (Tabelle mit Werten für die Anschlagstärke) definieren, die für jeden Tick eine der 12 Velocity-Stufen festlegt. Diese Velocity-Map wird bei der Eingabe von Tönen als Default-Wert übernommen. Schon allein durch dieses Feature lassen sich sehr schnell lebendige Grooves erzeugen. Darüberhinaus wird die Velocity-Map dazu benutzt, eine intelligente Realtime-Fill Funktion zu steuern, die bislang ihresgleichen sucht. Zur Beurteilung dieser Fill-Funktion sollten Sie sich einmal eines der mitgelieferten Pattern "Bebop", "Funk" oder "Jazzrock" anhören und anschauen. Sie werden feststellen, daß Drumatix wesentlich mehr spielt als die Töne, die im Grid eingetragen sind. Dabei werden die zusätzlichen Töne aber nicht etwa wahllos hinzugefügt, sondern lassen sich sehr genau an den jeweiligen Schlagzeug-Stil anpassen. Sie können pro Instrument bestimmen, auf welchen Velocity-Stufen wieviel Prozent aufgefüllt werden soll und ob das ganze Pattern oder nur ein Teil des Patterns gefüllt werden soll. Mit Hilfe der 10 Exclusiv- Gruppen läßt sich vemeiden, daß Ihr Schlagzeuger plötzlich fünf Arme oder drei Beine bekommt, was eher unnatürlich klingen würde. Drumfills zur Überleitung müssen nicht fest programmiert werden, sondern variieren auf Wunsch in von Ihnen festgelegten Grenzen. Die Fills lassen sich aber auch so generieren, daß sie fest in den Grid geschrieben werden und sich danach nicht mehr verändern. In der Plus-Version von Drumatix kommen auch die Harmoniker der Band nicht zu kurz. Zusätzlich zu Drums und Percussion kann eine bis zu 24-stimmige Band definiert werden. Jedes Instrument hat eine eigene Sequenzer Spur. Aber Drumatix+ wäre kein Drumatix wenn nicht auch die Harmonie-Instrumente improvisieren könnten. Jedem Instrument kann eine eigene Akkordfolge zugeordnet werden über die dann mit Hilfe von Spielermodulen nach Herzenslust gejammt wird. Die Spieler sind 2 Pads (Akkordflächen), 5 Arpeggiatoren, 4 Strums (rhythmisierte Akkorde), 4 Single Lines, 16 Bässe, und 2 Brass-Lines. Sie lassen sich weitgehend modifizieren, die Zufallsfunktionen können wie bei den Drums den 12 Velocity-Stufen zugeordnet werden.
Die Abbildung zeigt einen der Bass-Spieler. Die Grooves von Drumatix können als Standard-MIDI-File abgespeichert werden, um dann in anderer Software zur Verfügung zu stehen.
...und so klingt's :
Bei beiden Files wird ein im Lieferumfang enthaltenes Pattern 4x nacheinander abgespielt. Die Klangerzeugung ist ein Roland Sound Canvas. Man beachte die Freiheiten, die sich die virtuellen Musiker bei der Interpretation nehmen, wobei der Gesamtcharakter immer erhalten bleibt.
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